Bläserkonzert – Mauricio Kagel, Igor Stravinsky

26. Oktober 2022 | 19:00

Bläserensemble IMP Salzburg

Mauricio Kagel, 10 Märsche um den Sieg zu verfehlen
Igor Stravinsky, Bläsersymphonien
Leitung: Hans-Josef Knaust

Karten:
€ 25,- |€ 20,- |€ 15,-
Kartentelefon: 0650 4249401
oder per E-Mail:  office@imp-salzburg-concerts.at

PROGRAMM

Igor Strawinsky                    Symphonien für Blasinstrumente

(1882-1971)

Mauricio Kagel                     10 Märsche, um den Sieg zu verfehlen

(1931-2008)                          Märsche 1-10

Henning Frederichs            Der tanzende Klang

(1936-2003)

Mauricio Kagel                     10 Märsche, um den Sieg zu verfehlen

(1931-2008)                          Märsche 10, 8, 6, 5, 4, 2, 1

Igor Strawinsky                    Symphonien für Blasinstrumente

(1882-1971)

*  *  *

Symphonien für Blasinstrumente

Die Symphonies d`instruments à vent sind ein Konzertstück, welches Strawinsky 1920 für ein Ensemble aus Holz- und Blechblasinstrumenten schrieb. Das Werk ist dem Andenken Claude Debussys gewidmet im Sinne eines musikalischen Tombeau. Strawinsky gestaltet die Bläsersymphonien als „ein strenges Ritual, das sich in Form von kurzen Litaneien zwischen verschiedenen Gruppen homogener Instrumente entfaltet“. Das einsätzige Werk war ursprünglich als Trauermusik im Duktus eines Chorals im Stile der orthodoxen Liturgie komponiert. Diesem stellt Strawinsky in Tempo und Charakteristik überaus kontrastreiche Ritornelle voran, welche in Motivik und Rhythmik ihr Eigenleben entwickeln; darüber hinaus ergibt die dissonante Kontrapunktik ein außergewöhnlich herbes Klangbild.

10 Märsche um den Sieg zu verfehlen

Mauricio Kagels „10 Märsche um den Sieg zu verfehlen“ ist ein Werk von ironischem, bisweilen sarkastischem Ausdruck, welches sich mit den Klischees der Marschmusik über alles martialisch Militärische mokiert. Außerordentlich raffiniert in Motivik und Harmonik gearbeitet, erzielen die „10 Märsche“ mit grotesk anmutenden Akzentverschiebungen einzigartige Wirkung auf den Hörer.

Die erfrischend humorige Attacke auf das tradierte Genre „Marschmusik“ mag durchaus den Blick auf die vielen subtilen Details verdecken.

Das Zusammenspiel gestaltet sich rhythmisch hoch komplex, da die Marschmotive durchwegs mittels Akzentverschiebungen konterkariert werden.

Mauricio Kagel sieht eine Besetzung für Bläser und Schlagzeug vor. Er überlässt bei sechs real notierten Stimmen (Holzbläser und/oder Blechbläser) nebst zwei Schlagzeugpartien die Orchestrierung jedoch den Interpreten, sodass mit Wechsel der Instrumentierung und Oktaversetzungen die Stücke verblüffend neue Wirkung erzielen.

Der tanzende Klang

Henning Frederichs wirkte in Köln als Komponist, Kirchenmusiker, Dirigent und Musikpädagoge. Der Titel dieses Stückes stammt von Ernst Barlach, dem bedeutenden Bildhauer und Graphiker, aus seinem wenig bekannten Drama „Die Sündflut“ von 1923. In Barlachs Bühnenfassung der biblischen Geschichte ahnt eine junge Frau – Awah – in einem Traum die alles vernichtenden Wassermassen der Sündflut als „tanzenden Klang“ voraus.

Für die Antoniterkirche in Köln, in der ein Abguss von Barlachs Bronzeplastik „Der Schwebende Engel“ hängt, entstand ein umfangreiche Melodram für einen Sprecher Orgel und verschiedene Schlaginstrumente, das ausgewählte Verse aus der „Sündflut“ reflektiert.

Das vorliegende Werk für Orgel und Marimba nimmt die unterschiedlichen Stimmungen der handelnden Personen auf –  die rastlose und ängstliche Erwartung Noahs, Ahwas Verzückung über die Allmacht des Schöpfer- und beschreibt die hereinstürzenden Wasserfluten.

Das Bläser-Ensemble der IMP besteht aus elevierten Studenten der Bläserklassen des Mozarteums sowie aus Musikern, welche in ihre Konzertkarriere weit fortgeschritten sind. Im interaktiven Studium der hochkomplexen Werke ergeben sich für alle Beteiligten künstlerisch fruchtbare Synergien.

Mitwirkende:

Flöte: Veronika Sowa-Würtl, Sarah Foidl, Theresa Mühringer

Oboe: Angela Gonzalez Lopez, Seongwha Choi, Susann Kral

Klarinette: Maurycy Hartman, Marius Birtea, Chieme Se

Fagott: Marat Khusenov, Matteo Maggini, Thomas Huppertz

Horn: Gabriel Sieber, David Somoza, Tadej Kopitar, Stefan Zunjic

Trompete: Christian Simeth, Marijn Mauser, Samuel Sigl

Posaune: Sebastian Rehrl, Florian Keuschnigg, Willy Widauer

Tuba: Cole Whittenburg

Schlagzeug: Isabella Lang, Florian Müller

Leitung: Hans-Josef Knaust

Innovative Musikprojekte Salzburg

Der Verein steht für die Aufführung selten gespielter, künstlerisch hochwertiger Werke, die in den Konzertprogrammen mehr Beachtung finden sollten.

Mittels des von IMP Salzburg entwickelten Mentoren-Programms werden die Werke in Kooperation mit Studierenden, jungen Talenten und erfahrenen Bühnenprofis einstudiert und zur Aufführung gebracht.

Das Repertoire erstreckt sich über mehrere Jahrhunderte, mit besonderem Augenmerk auf die Moderne und zeitgenössische Musik (u. a. Strawinsky, Einem, Kagel).

Auch kontrovers diskutierte Werke gehören zur bevorzugten Programmlinie.

 

Hans-Josef Knaust, Leitung

Hans-Josef Knaust ist Organist und Dirigent und Kirchenmusiker an der Basilika Maria Plain. Er unterrichtet Orgel und Improvisation am Referat für Kirchenmusik der Erzdiözese Salzburg. Er leitet das ‚Vocalensemble Maria Plain‘, die ‚Vocalensembles Salzburg Vokal & Barock‘ und das ‚Orchester Salzburg Barock‘. Als Organist ist er Gast bei bedeutenden Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, den Wiener Philharmonikern, dem Orchester der Bayerischen Staatsoper u. a. bei Produktionen der Salzburger Festspiele, der Bayerischen Staatsoper etc. Als Konzertorganist widmet er sich insbesondere der Interpretation zeitgenössische Musik. Als Dirigent pflegt er ein umfassendes Repertoire in Konzertbereich und Oper. Profunde Kenntnis der historischen Aufführungspraxis bis hin zur Musik der Moderne prägen seinen Stil.

Hans-Josef Knaust absolvierte sein Studium der Kirchenmusik, Komposition, Konzertfach Orgel und Dirigieren an der Hochschule für Musik in Freiburg i. B., ein 2-jähriges Orgelkonzertstudium am Conservatoire national d‘Orsay bei André Isoir und an der Universität Mozarteum (Dirigieren bei M. Gielen und Alte Musik bei N. Harnoncourt).

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Zukünftiges:

Die Programme des Vereins „Innovative Musikprojekte Salzburg“ bleiben spannend!

Auf das nächste Großprojekt im kommenden Jahr 2023 machen wir Sie schon jetzt aufmerksam:

„Jesu Hochzeit“ – Oper von Gottfried von Einem und Lotte Ingrisch – erstmalig aufgeführt im sakralen Raum der Salzburger Kollegienkirche.

Zum kommenden Konzert mit Kantaten von J.S.Bach und N. Bruhns laden wir Sie demnächst in die Wallfahrtskirche Mülln ein.

 

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